Tetsuji Murakami

Verfechter des Shotokai

geboren am 31. März 1927, gestorben am 24. Januar 1987 ist ein japanischer Meister des Karate, welcher u.a. auch in Deutschland unterrichtete.

Murakami wurde in der japanischen Präfektur Shizuoka geboren. Er begann mit dem Karatetraining im Alter von 19 Jahren unter Meister Masaji Yamaguchi, der ein Lehrer des Yoseikan jap. Kampfkunststil,
mit Elementen des Judo,
Karate, Jujutsu, Kenjutsu
-Dojo war. Im Laufe seiner Lehrzeit übte er sich ebenfalls im KendoAikido und auch im Iai-Do.

Nach einigen Jahren begann er selbst - zusammen mit Hiroo Mochizuki - am Yoseikan zu unterrichten. Im Jahre 1957 wurde Murakami durch Henry Plee eingeladen, um an der France Martial Arts Academy Karate zu lehren. 1959 verließ er diese jedoch wieder, da er mittlerweile eine eigene Schule (Yoseikan) in Paris gegründet hatte, an der er Karate, Aikido und Kendo lehrte.

In den darauf folgenden Jahren kam Murakami mehrfach nach Deutschland, um hier Einführungsseminare im Karate zu geben. Später wurde Murakami auch in anderen Ländern (u.a. England, Italien, Jugoslawien, Schweiz) aktiv und bestimmte somit die erste Entwicklung des Karate in Europa entscheidend mit.

Murakami war für seine extreme Art zu kämpfen bekannt. Er versuchte stets mit vollstem Körpereinsatz zu kämpfen. Dadurch war er bei vielen gefürchtet und niemand wollte mit ihm trainieren. Auf einer Japanreise im Jahr 1968 traf er auf Shigeru Egami, der ihn sehr beeindruckte und ihn zu einer Stiländerung bewegte. Fortan übte er das Shotokai, das er dann auch in Europa vertrat.

Murakamis Nomination von 1974 zum Verantwortlichen in Frankreich war eine Angelegenheit, die stark von politischem Denken und geopolitischer Strategie der Verantwortlichen des NKSNippon Karate-do Shotokai in Japan bestimmt war.

Mitsusuke Harada, der ebenfalls bei Egami trainierte hatte, wollte in Frankreich nicht mehr unterrichten, und es galt sicherzustellen, dass auch in Frankreich ein Japaner an die NKS-Zentrale rapportierte. Nach Verhandlungen wurde Murakami 1974 zum 5. Dan gradiert und erhielt Zugang zu all den in Frankreich bereits zuvor existierenden Shotokai-Gruppen der Harada-Linie, und dies obwohl er nie Shotokai-Unterricht erhalten hatte.

Den japanischen Reinheitsgeboten folgend galt es zu verhindern, dass ein Gajinein Nicht-Japaner, ein Fremder diese Verantwortung übernahm.

Als Murakamis Tod nahte, versuchten die engsten Schüler vom schwer krebskranken Murakami herauszufinden, wer sein Nachfolger werden solle. Murakamis Antwort auf diese Frage war: „Ich werde wieder genesen.“

Kurz vor seinem Tod erwirkte Murakamis Frau, dass der Meister zum Katholizismus bekehrt wurde.

unter Verwendung von wikipedia