Ronin (jap, wörtlich: „Wellenmann“ – einer, der wie eine Welle umhergeworfen wird) waren herrenlose japanische Samurai während der Feudalzeit von 1185 bis 1868. Ein Samurai konnte herrenlos werden, wenn sein Herr starb, vom ShogunatHaushalt, später auch
der Verwaltungsapparat des Shogun seines Amtes enthoben wurde, oder wenn er bei seinem Herrn in Ungnade fiel und verstoßen wurde. Der Begriff selbst stammt aus der Nara- und Heian-Zeitjapanische Epoche,
794 bis 1192, wo er noch für Leibeigene gebraucht wurde, die geflohen oder vertrieben worden waren.
In der Edo-ZeitEpoche japanischer Geschichte,
von 1603 bis 1868 nahm die Zahl der Ronin aufgrund des starren Ständesystems und der strengen Gesetze immer mehr zu. In den früheren Zeiten konnten Samurai ihren Herren wechseln, einen anderen Beruf ergreifen oder Angehörige anderer Stände heiraten.
In der Edo-Zeit hingegen war das den Samurai verboten, und sie konnten sich nur einem anderen Herrn anschließen, wenn ihr früherer Herr ihnen das erlaubt hatte. In der japanischen Kultur wurden die Ronin als ehrlos angesehen und waren Ziel von Hohn und Satire. Ihr Ehrenkodex verlangte von den Samurai Seppuku zu begehen, wenn sie ihren Herrn verloren, oder sonst ein Leben in Schande führten.
Oft war ein Ronin an seiner Frisur zu erkennen. Im Gegensatz zu einem Samurai trug er die Haare nicht streng gelegt bzw. rasierte sich nicht die Stirn.
Einer der berühmtesten Ronin war Miyamoto Musashi, ein berühmter Schwertkämpfer. Er schrieb auch Das Buch der fünf Ringe.
Der Ronin Iwasaki Yataro legte 1873 den Grundstein für das Handels- und Firmenimperium Mitsubishi.